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Zur biblischen Monatslosung
März 2023
“Was kann uns scheiden
von der Liebe Christi?”
Brief des Paulus an die Jesusbewegung in Rom, Kapitel 8, Vers 35
Nichts kann uns scheiden von der Erfahrung, die bildlich beispielsweise “Liebe Christi” genannt werden kann. Zwar ist es keine anhaltende Erfahrung, aber ab einer gewissen Tiefe des Erlebens ist sie unhintergehbar.
Das heißt, wenn uns im Leben zum Beispiel Schlimmes widerfährt, kann auch dies uns nicht mehr dazu bringen, die Gegenwart der “Liebe Christi” zumindest zu ahnen. Auch unsere Zweifel und unsere eigenen Fehler nicht.
Denn was man “Liebe Christi” oder im Zen-
Diese “Liebe” ist höher als die Ego-
Um diese höhere “Liebe”, die wir darum zum Beispiel “Liebe Christi” nennen, zu erfahren, müssen wir uns selbst gleichsam entrissen werden.
So jedenfalls ist es dem Verfasser der Losung -
Über diese Erfahrung können wir jedoch nicht verfügen. Denn niemand begibt sich freiwillig in Situationen, in denen das eigene kleine Ich an seine Grenze gelangt, außer aus psychischer Krankheit, und das wäre nicht gut.
Wem es aber geschehen ist, der ist wie Paulus Zeuge jener Erfahrung, daß uns nichts von dieser “göttlichen Liebe” trennen kann.
Wem sein kleines Ich aber entrissen wurde, der kann mitunter diese Erfahrung vertiefen und bis zu ihrer Unhintergehbarkeit reifen.
Dies ist ein langer Weg, auf dem man üben muß, ohne es direkt zu wollen, immer wieder für eine Zeit die Welt nicht mehr aus der Ego-
Dabei werden wir zu neuen Menschen, sofern wir den Weg ernsthaft und seriös, am besten unter Begleitung gehen. Neu ist, daß wir unhintergehbar den Zugang zur Erfahrung der Gegenwart des “Himmelreichs” in diesem einen Augenblick “haben”, auch wenn wir vorübergehend mal meinen, wir hätten ihn vielleicht verloren. Nichts aber kann uns davon trennen.
Auch wenn wir diese höhere “Liebe” nicht mit dem Verstand verstehen können, ist sie doch die Kraft, die das Universum zusammenhält, die Lebenskraft und das, was im Universum immer komplexere Einheiten entstehen läßt sowie, was sich dann auch in dem manifestiert, was wir im Alltag “Liebe” nennen, körperlich, gefühlsmäßig (Eros) und geistig (Agape). Wir wissen inzwischen auch aus der Biologie, daß Liebe und die Fähigkeit zu Solidarität und Empathie einen Evolutionsvorteil darstellen und nicht nur der Stärkste sich durchsetzt.
Nichts kann uns von der Urform der “Liebe” trennen. Vielleicht ist sie uns jetzt nicht bewußt, weil wir nur die alltägliche, egozentrierte Form der Liebe kennen. Sie kann uns aber zum Beispiel in der Meditation von Jesus, der ja ein Symbol für unser wahres, reifes Selbst ist, bewußt werden, genauso wie in der reinen Stille. Denn dabei wird ganz auf die egozentrierten Bewußtseinsfunktionen verzichtet. Doch ist wie angedeutet der Weg weit und kein Spaziergang, weil wir dabei sozusagen ganz und gar durchgearbeitet werden, um zu werden wie wir gemeint sind.
Zur biblischen Monatslosung
April 2023
“Christus ist gestorben
und lebendig geworden,
um Herr zu sein über Tote und Lebende”
Brief des Paulus an die Jesusbewegung in Rom, Kapitel 14, Vers 9
Wiederholen Sie immer wieder im Geist das Wort “Christus” und spüren Sie, was es in Ihnen auslöst.
Denn Christus und der historische Jesus sind etwas Verschiedenes. Allerdings hat Christus Anhalt an dem historischen Jesus. Christus ist für mich Archetyp für mein Selbst im Sinne des Tiefenpsychologen C.G. Jung. Christus, aber auch die Erzählungen von und über Jesus sind für mich Bilder und Anwalt für mein voll entwickeltes, reifes Selbst im Gegensatz zu meinem alltäglichen kleinen unreifen Ego. In Christus spricht meine innerste Stimme. Sie ruft mich zu mir selbst. Dieses Selbst ist mir näher als ich mir selbst bin und kann auch Anwalt gegen mich sein. Seine Stimme ruft mich gegen die Stimmen der Menschen, die mich verzerren und klein machen wollten oder mir abgesprochen haben, was mir wichtig ist und was ich kann. Meinem Selbst zu folgen bedeutet das Gegenteil von Egoismus. Denn es bedeutet, die Kraft meiner Liebe zu stärken.
Dem Christus, Symbol und Anwalt für mein wahres Selbst, ist sein kleines Ego, bildlich gesprochen, “gestorben”. Ihm nach zu folgen bedeutet, unser kleines Ego los lassen zu lernen. Das heißt uns klar zu machen, daß wir nicht nur die sterblichen Ego-
Uns nicht mehr mit diesen zu identifizieren. Sozusagen als Ego “sterben”.
Dann können wir uns bewußt werden, daß es eigentlich nichts zu gewinnen und zu verlieren, keinen Tod im alltäglichen Sinn gedacht, gibt.
Der Christus -